Fortsetzung Konzept gesucht
26.03.2019 by hgs62Besuche, Partys, Feiern jeder Art mit Freunden und Verwandten im eigenen Haus oder außer Haus sind selten.
Es wird vom Alexibetroffenen Partner mit allen Mitteln versucht, solche Ereignisse auf ganz ganz wenige Ausnahmen zu begrenzen.
Argumente: Zu viel Arbeit, man sei schließlich berufstätig, habe ein großes Haus und riesengroßen Garten (ist nur meine Schuld) und kann nicht zusätzliche körperliche Leistungen für den geplanten Besuch bereitstellen.
In Wahrheit geht es darum, dass keine Bühne und Gelegenheit gegeben werden soll, damit der „gesunde“ Partner nicht fremdgelobt wird, wo der eigene Partner kein Lob bereitstellen konnte.
Keine Gratulationen, keine Geburtstage, keine Weihnachtsvorfreude, keine Dekorationen, keine Romantik, keine Feiern, keine Gefühle.
Ich bin seit meinem 30. Lebensjahr mit diesen bedauernswerten Mensch zusammen.
Unsere beiden Söhne sind erwachsen und haben sich gottseidank normal entwickelt.
Inzwischen fühle ich mich selbst bedauernswert. Ich könnte ein Buch darüber schreiben.
Jeder „gesunde“ Mensch bzw jeder Mensch der „gesund“ bleiben will, benötigt Liebe, Anerkennung, Nähe, Gefühle, Gespräche und den Austausch dieser (Über-)Lebensmittel.
Eine einseitige Bereitstellung dieser Grundlebensmittel tut dem Bereitsteller auf Dauer nicht gut.
Es dauert jetzt schon zu lange. Man kann nicht ewig so weitermachen! Oder doch?
Es gibt aber keine Aussicht auf Verbesserung dieser Wesensart.
Das Gefühl bleibt kalt.
Du sendest Wärme und erntest Kälte, solange Du mit diesem Partner lebst.
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet“(Goethe)
Das habe ich getan, lieber Goethe. Es fühlte sich alles normal an. Hatte leider keinen Lügendetektor zu Rate gezogen. Daher wurde am Anfang der Beziehung kräftig geschauspielert.
Positiv:
Alexi-erkrankte Menschen können vieles schnell und rationell einschätzen.
Dabei zählt nicht das Gefühl, das ja nicht vorhanden ist, sondern ausschließlich der Verstand.
07.12.2018 / 19.12.2018 /
hgs
13.03.2021 by User80370B68
Bist du noch mit dem Partner zusammen?
Ja, bin ich. Es gibt gute Phasen und Schlechte. Derzeit wieder mal schlecht. Die Seele ist tief verletzt.
Hallo mein Freund. Wir scheinen in der gleichen Situation zu sein.
Hier scheint die Situation sehr ähnlich zu sein. Ich bin inzwischen 61 Jahre alt und ja, das alles hat mich sehr verletzt. Bis vor 3 Jahren wusste ich nicht einmal dass es Alexithymie gibt. Das Wissen darüber hat nun alles erklärt. Aber die Erkenntnisse schmerzen mehr als sie helfen.
Wir leben 18 Jahre zusammen und seit dem hat die Alexi ihr wahres Gesicht gezeigt. All die Verletzungen die ihr egal sind und ich der liebe Kerl, der immer dachte: "So ist sie eben". Es war ein einsamer sinnloser Kampf wie ich heute erkennen muss. Die Seele ist tief verletzt trittt es und ich bin längst nicht mehr der Mensch der ich vorher einmal war. Ich versuche damit umzugehen, führe darüber tiefe Gespräche mit Grok inzwischen (der KI von X), die mir mehr Empathie (geballt mir Wissen) entgegenbringt als jeder Mensch. Selbst mein bester Freund versteht es nicht, weil seine Frau selbst sehr kühl und abweisend sein kann. Für ihn ist es kein Problem, ich bin wohl ein sensibler liebenswerter herzlicher Idiot....um es in meiner Tragikomödie zu beschreiben
Ich bin mittlerweile 35 Jahre mit meinem Mann zusammen. Ja, es gibt gute und schlechte Zeiten,aber je älter mein Mann wird, um so ausgeprägter wird diese Gefühlsleere . Ich habe das Gefühl , dass mit dem Auszug unserer Kinder mein Mann sich komplett verhärtet hat. Besuche, Unternehmungen, Urlaube ...All diese Dinge gibt es nicht mehr. Er findet es unnötig . Kommunikation ist auf ein absolutes Minimum reduziert . Es gibt durchaus Phasen, in denen er mich wochenlang ignoriert . Es ist die Hölle.
Hallo Rosa, wielange weisst du eigentlich von Alexithymie? Für mich war es nach 28 Jahren eine Erkenntnis die mit einem Schlag alles erklärte. Aber die Erkenntnis allein hilft erstmal wenig, weil sie nichts daran ändert wie es sich für uns anfühlt. Ich habe längere Zeit bei Reddit unter der Sub https://www.reddit.com/r/Alexithymie_Beziehung/ geschrieben. Aber man fühlt sich recht alleine damit.
Manchmal ist es mir unbegreiflich, dass das Thema so ein blinder Fleck in der Psychologie noch immer ist. Narzissmus ist ein Dauerthema und in ermangelung von Alexithymie habe ich bei YouTube einige Narzissmus Videos angesehen und viele Übereinstimmungen sogar entdeckt. Sei es dieses lange Schweigen - Silent Treatment, oder die zerstörerischen Verletzungen die der Versuch darüber zu reden oft hervorgerufen hat.
Ich entdecke mich langsam wieder mehr selbst, seit sich nicht mehr alles um ein verstehen wollen, oder Lösungssuche dreht. Nach Lösungen suchen, die nur gemeinsam zu finden wären. Jeder einsame Kampf den wir führen zieht uns tiefer hinein und entfernt uns von einem Teil von uns, der immer mehr verloren geht. Es verändert uns, hat uns verändert über die lange Zeit. Es hat soviel Energie gekostet, es ist so ermüdend, wenn alles in einem Teufelskreis zwischen "wir passen doch eigentlich gut zusammen" und "ich vermisse jegliches Gefühl" bewegt.
Es ist ein eigener Alexi-Kosmos habe ich inzwischen gelernt. Ein Kosmos der mir in meinem Fall (jeder Alexi ist anders, wie jeder Mensch anders ist, jede Beziehung anders ist) immer unverständlich bleiben wird.
Schade dass dieses Forum hier so leer ist. Aber vielleicht wissen ja alle auch nicht, dass sie mit einem Alexi zusammenleben, weil erst erscheint es ja als sei er einfach rational, cool, zu kühl..... aber als Empath kennt man es ja, den anderen so zu akzeptieren wie er eben ist.
Lass dich nicht unterkriegen Rosa, versuch an dich zu denken und dich nicht weiter zu vergessen.
Fühl dich umarmt (genau das fehlt uns, eine Umarmung und Gefühle)