27.07.2022 by Peter59
Meine jetzige Frau und ich haben uns vor 7 Jahren kennengelernt. Die ersten Jahre waren schön, ich hatte das Gefühl wir harmonieren gut in unseren Ansichten und auch in intimen Fragen. Allerdings fiel mir damals bereits auf, dass meine Frau häufig Zusagen und Versprechungen nicht einhielt, beim Sex nicht aktiv war und vor allem wenig Emotionen zeigt. Manchmal erwähnte sie, dass ihr Kopf während des Sexes etwas anderes macht (körperlich war sie erregt) oder konnte nicht feststellen, ob sie erregt war.
Nach dem Heiratsantrag nahm sehr plötzlich das Interesse an mir ab. Weniger Aufmerksamkeiten, Zärtlichkeiten und auch Sexualität. Ich habe ihr damals gesagt, ich fühle mich nicht glücklich. Keine Reaktion oder Frage von ihr. Im Laufe der letzten 4 Jahre wurden meine Fragen mehr, da ich das Gefühl hatte, sie hätte nur noch Interesse an mir, weil ich ihr sehr viel in der Firma half (sie ist selbständig). Im Mai habe ich dann einen Termin bei einer Geprächstherapeutin gemacht weil mir immer mehr Dinge auffielen und meine Frau auf sämtliche Fragen schwieg oder nur sagte "sei nicht so empfindlich" oder nach offensichtlichem Interesse an einem befreundetem Mitarbeiter "sei nicht so eifersüchtig".
Aufgefallen sind mir vor allem
- Versprechen oder Zusagen hält sie grundsätzlich nicht ein, es sei denn sie ergeben sich zufällig oder der Druck auf sie wird zu groß
- sie macht grundsätzlich keine Fehler, ihre "Ecken sind rund" und sie stellt immer dann den Sachverhalt oder das Gespräch völlig anders dar
- sie redet nicht über Gefühle, spricht man sie darauf an, schweigt sie
- obwohl sie sehr aufmerksam die Dinge um sie herum registriert, scheint sie wenig Empathie zu haben
- sie hat keine Fantasie in Bezug auf unsere Sexualität, komplexere Abläufe in ihrer Firma oder im Hinblick auf die Zukunft bzw. unsere Ehe. Es kommen immer nur pauschale Oberbegriffe aber kein Inhalt/Details
- alle ihre Beziehungen scheinen nach dem gleichen Muster gelaufen zu sein, erst große Liebe, sie tut alles für den Partner, dann weitestgehendes Desinteresse bis sie den Partnern die Koffer vor die Türe stellt
In ihrer letzten Ehe gab es nach ihrer Aussage 5 Jahre keine Intimitäten zu ihrem damaligen Mann, ein anderer Freund hätte sie als unterkühlt bezeichnet
Seit dem Termin bei der Therapeutin herrscht sehr große Distanz zwischen uns. Sie spricht nicht mit mir über unsere Beziehung, distanziert sich
Außerdem scheint sie meine Unsicherheit zu genießen (gelegentliches leichtes Lächeln im Mundwinkel) und als ich ihr sagte, ich sei über unsere Beziehung verunsichert, meinte sie das sei gut so.
Meine Frau zeigt nicht nur mir gegenüber ein nicht empathisches Verhalten sondern auch gegenüber Kunden und anderen und meint dann lediglich, es sei ihr egal was die Leute denken, sie hätte jetzt keine Lust.
Auch die Geprächstherapeutin hatte bei dem 1. Termin den Eindruck, dass etwas mit der Gefühlsebene und dem Zugriff darauf bei meiner Frau nicht stimmt.
Kann es sich dabei um alexithymie handeln ? Ich habe das Problem sie darauf anzusprechen, da ich befürchte sie wird kein Problem bei sich sehen und die Situation könnte sich weiter verschlechtern (soweit das noch möglich ist).
Ich bin ernsthaft am überlegen mich zu trennen, wenn das so weiter geht.